► Erfolgreiches Sprachenlernen - mit Spaß!
Fremdsprachen - insbesondere Englisch, aber auch
zum Beispiel Französisch - sind
eine wichtige Kulturtechnik, deren Beherrschung nicht nur viele
Türen öffnet, sondern auch eine unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches
Berufsleben darstellt. Interkulturelle Kommunikations- und Handlungsfähigkeit
ist eine entscheidende Schlüsselqualifikation in unserer zunehmend
mehrsprachigen und multikulturellen Lebenswirklichkeit. Wer würde da die
Chance ausschlagen, eine Fremdsprache zu lernen?
Im Folgenden einige Tipps, um effektiv und mit Spaß
selbstständig Sprachen zu lernen:
R e z e p t i v
- Schleichweg
Am angenehmsten ist für viele das Lernen ohne echten Lernaufwand. Wenn du* etwa
die Sprache auf deinem Handy oder dem Computer auf die zu erlernende
Fremdsprache umstellst, wirst du staunen, wie schnell du die neuen Begriffe
verinnerlichst. Fast ohne es zu merken, lernst du die neuen Bezeichnungen.
In sehr vielen Bereichen kann man das Umstellen auf die Fremdsprache leicht
bewerkstelligen: Manch einer mag sich vielleicht an eine Bedienungsanleitung in
der Fremdsprache wagen; im Museum werden Führungen und Audioführer in
verschiedenen Sprachen angeboten; Stadtführer können in der jeweiligen
Landessprache gekauft werden. In manchen Städten gibt es Fitness- und
Yoga-Kurse auf z. B. Englisch.
Ähnlich unaufdringlich einschleichen wird sich das fremdsprachliche Wissen
über Wandtafeln oder kleine Poster (eventuell auf DIN A3 kopieren;
oder fertig kaufen), mit denen man zum Beispiel
englische Verben oder lateinische Konjugationen bzw. Deklinationen lernen
kann. An einer Tür etwa kommt man regelmäßig vorbei und kann jedes mal ein
kleines Häppchen Wissen mitnehmen. Einige WCs wurden auch schon mit
Lerninhalten verschönert ...
Sinnvoll scheint mir auch die Entdeckung des Computer-Hintergrundbildes als
Erinnerungstafel: Einfach mit einem Bildbearbeitungsprogramm die
entsprechenden Grammatikphänomene, eine Verbtabelle, die Europa-Karte u. ä.
als z.B. jpg-Datei erstellen und als Hintergrundbild (wallpaper)
einrichten. Bei jedem Computerstart - und auch zwischendurch - blickt man
automatisch auf das Bild und verinnerlicht den Lerninhalt.
Manche schwören auf die Post It-Methode: Jeder zu erlernende Gegenstand wird
mit einem Post It - oder bereits
vorgefertigten Aufklebern - und dem passenden fremdsprachlichen Begriff
versehen.
Auch das Nutzen eines
Sprachkalenders ist eine einfache Methode, ohne stures Pauken kontinuierlich Sprachkenntnisse
zu verbessern.
One-Word-A-Day schickt täglich ein lernenswertes
Wort aus der internationalen Presse per Mail. Auch die
BBC (mit Prof. David Crystal) und
Macmillan
bieten (Audio-)Dossiers zu neuen Wörtern an.
- Radio
Mit dem guten alten Weltempfänger kann man sich fast jeden Sender ins eigene
Wohnzimmer holen. Qualitativ hochwertiger ist der Empfang über das Internet, siehe etwa BBC Radio
und andere
britische Sender,
amerikanische Sender,
französische, spanische oder
italienische Sender.
Nützliche Seiten:
- surfmusik.de:
über 3000 Livestreams aus aller Welt (Radio/TV)
- radio-locator.com:
über 10.000 Links zu Webseiten von Radiostationen und über 2500 Links zu
radio streams
- virtualtuner.com:
über 10.000 Links. Radiostationen aus über 100 Ländern, in über 75 Sprachen
- Film und Fernsehen in der Originalversion
Nicht nur in Großstädten ist das Angebot an
Kinofilmen in der Originalfassung
groß. Schau dir die Filme an, die dich interessieren. Du wirst erstaunt sein,
wie viel du verstehst - und dauerhaft lernst!
DVDs bieten die Möglichkeit, den
Untertitel nach Wunsch ein- oder auszublenden, vielleicht auch einmal die
deutsche Version zum Vergleich zu hören und interessantes Zusatzmaterial zu
durchstöbern. (Die Untertitel in derselben Fremdsprache eignen sich auch prima
zum Nachsprechen!) Nur wenn man einen Schauspieler in der Originalfassung hört,
kann man seine Schauspielleistung wirklich bewerten.
Zahlreiche Nachrichten- und andere Fernsehsender bieten darüber hinaus auf
ihren Internetseiten video (live) streams an. (Suche z.B. über
google.)
Häufig können die Nachrichtensendungen der Sender online angesehen oder
als Podcast runtergeladen werden, so zum Beispiel für
- Englisch der recht kurzweilige
Breakfast Takeaway-Video-Podcast von BBC; für
- Französisch die Nachrichten auf
France 2 (um
8,
13 und 20 Uhr). Unschlagbar in
puncto Lerner-Orientierung ist das Angebot von
TV5, so z. B. der Wochenüberblick
7 jours sur la planète
(avec 18 exercices nouveaux chaque semaine à partir de trois reportages tirés
d'un magazine d'actualité hebdomadaire) und
viele andere. (TV 5
ist mittlerweile leider oft nur über Kabel digital empfangbar.)
Arte bietet niveauvolle deutsch-französische
Unterhaltung und Information (nicht nur Nachrichten) fernab des Trash-TV
(immer mehr Sendeinhalte können außerdem auf
arte.tv angesehen werden.)
Kurze Sendeinhalte werden
zunehmend auch auf youtube & Co. ins
Internet gestellt, wobei sich dort auch sehr viel Schrott findet.
In größeren Städten kann außerdem die Chance genutzt werden, fremdsprachige
Theatervorstellungen, Diskussionsrunden oder Vorträge zu besuchen.
Für viele sind die im Fernsehen angebotenen Sprachkurse interessant, wie etwa der
Telekolleg im Bayerischen Fernsehen oder die
Sprachensendungen auf BR-alpha.
- Bücher, Zeitungen und Zeitschriften
Lese, was dich interessiert! Genieße die Klassiker der Weltliteratur, einen
aktuellen Bestseller, eine gute Tageszeitung, eine Zeitschrift, auch
Comics oder die
Biografie deines Idols im fremdsprachigen Original! Es muss nicht immer hohe
Literatur sein; Hauptsache, die Lektüre bereitet dir Vergnügen. Besonders an
den Zeitungskiosken am Bahnhof findest du immer neuen fremdsprachigen Lesestoff.
Schnellen und kostengünstigen
Zugang hat man bei den Online-Ausgaben von Tageszeitungen & Co.,
wie etwa
englische Tageszeitungen:
timesonline.co.uk,
guardian.co.uk,
nytimes.com,
französische Tageszeitungen: lemonde.fr,
lefigaro.fr,
liberation.fr,
canardenchaine.com;
italienische Tageszeitungen:
repubblica.it, corriere.it,
lastampa.it,
ilmessaggero.it;
spanische Tageszeitungen: elpais.es,
elmundo.es,
estrella.es,
abc.es.
Warum nicht die Online-Ausgabe der Lieblingszeitung als Startseite beim
Firefox oder dem
Internet Explorer einstellen?
Eine gute Übersicht findest du hier.
Manchmal verdirbt zu anspruchsvolles Vokabular den Lesespaß. Dann nutze
Angebote wie Spotlight (engl.),
Spot on (engl.),
écoute (fr.),
adesso (ital.),
ecos (span.) - jeweils mit CD
erhältlich;
World and Press (engl.),
Revue de la Presse (fr.),
Revista de la Prensa (span.); oder die Bücher, die Vokabelangaben
bzw. vereinfachte Texte enthalten, z. B.
Klett Easy Readers (engl., fr.),
Langenscheidt,
Oxford
Bookworms Libary (engl.), Penguin
Readers, Reclams Rote Reihe (engl.,
fr.,
span.) usw.
Auch Weblogs können eine
gewinnbringende Art darstellen, die jeweilige Fremdsprache in ihrer aktuellen
und ungefiltertsten Form kennen zu lernen.
PONSblog beispielsweise ist ein für deutsche Englischlerner konzipiertes
Blog. Bei Feeds That Matter
oder dem 9rules Network kannst
du englische Blogs nach den entsprechenden Themengebieten auswählen. Um die
Blogs zu abonnieren, bieten sich u. a.
Bloglines oder Google Reader
an.
Mancherorts gibt es einen cercle français oder ähnliches in der
jeweiligen Fremdsprache: Muttersprachler und/oder Lerner der Fremdsprache
treffen sich und unterhalten sich, tauschen Kochrezepte aus (...), diskutieren
aktuelle politische oder boulevardeske Ereignisse - in der zu erlernenden
Sprache!
- Hörbücher
Wer nicht immer selbst die Lesearbeit leisten will, sollte zur Abwechslung vielleicht ein
Hörbuch testen. Professionelle Sprecher garantieren eine hervorragende
Aussprache und kurzweiliges Hörvergnügen. Das Hörverstehen wird geschult. Wer
sich die Hörbücher nicht selbst kaufen will, kann sie meist auch in der
Stadtbücherei ausleihen, oder er nutzt die kostenlosen Angebote im Internet
wie z. B. LibriVox oder die
BMW-Hörbücher.
Im
Walkman, Discman oder MP3-Player wird die Hörliteratur mobil. Auch
Podcasts wie Englishcaster
(Englisch),
PONScast (Englisch), der
Podcast von Spotlight
(Englisch bzw.
Business-Englisch oder Easy
Englisch), der Ecoute-Podcast
(Französisch), Ecos-Podcast,
podcast.net oder
Podcast Alley bieten kurzweilige
Lektionen oder gemischtes, authentisches Sprachmaterial für unterwegs. Wer
gerne englische Literatur liest, kann mit dem
Penguin Podcast kostenlose
Auszüge aus englischen Büchern und zu verwandten Themen hören.
Eine interaktive Weiterentwicklung
bietet der Verlag digital
publishing an. Zahlreiche (engl., fr., ital., span.) Bestseller erscheinen hier auf CD-ROM; der Text
wird vorgelesen und gleichzeitig kann der Lerner den Text im Buch oder auf dem
PC verfolgen. Bei der letzteren Variante können unbekannte Vokabeln direkt
nachgeschlagen werden.
Es kann im Übrigen nie schaden, sich das eine oder andere (be)merkenswerte
Wort herauszuschreiben (vgl. Vokabelheft etc.).
- Sprache im Ohr
Für den Weg in die Ferien: Langenscheidt bietet
Englisch
/
Französisch
/
Italienisch
/
Spanisch
/
Portugiesisch
im Ohr ein, einen 60-Minuten-Sprachtrainer mit dem wichtigsten aus dem
touristischen Alltag, ganz ohne Buch. Selbstverständlich gibt es so auch ganz
alltäglich was auf die Ohren. Einfach zuhören und nachsprechen.
-
Spiele in der Fremdsprache
Warum nicht mal mit der Fremdsprache spielen? Wer gerne Gesellschaftsspiele wie
Monopoly,
Taboo u. ä. spielt, kann sich den Spaß auch mal auf Englisch oder in
einer anderen Sprache gönnen. Du wirst staunen, wie schnell du neue Wörter
lernst!
Manche Verlage bieten spielerisches Lernen auch auf
CD-ROM an.
In vielen Stadtbüchereien kann man die Spiele ausleihen.
nach oben
P r o d u k t i v
- Songtexte
Du stehst sicher auf die eine oder andere Band, die nicht auf Deutsch singt. Schau
dir doch mal die Texte genauer an und versuche, sie wirklich zu verstehen
oder
sie ins Deutsche zu übersetzen. Solltest du kein gutes
Wörterbuch haben (wie etwa eines von
PONS oder
Langenscheidt), kannst du z.B. hier auch online übersetzen:
pons.eu -
langenscheidt.de - dict.leo.org -
dict.cc (Englisch). Der
PONS LexiTrainer merkt sich übrigens
jedes Wort, das auf
pons.de nachgeschlagen wurde. So können
diese Vokabeln gezielt trainiert werden. (Die Songtexte findest du
nötigenfalls schnell über Google.)
Wenn du
etwas versierter im Umgang mit Computern und Internet bist, kannst du über ein
elektronisches Wörterbuch oder auch LEO's
Dictionary mit dem
Firefox per Mauszeiger blitzschnell übersetzen oder
mittels google abfragen. Oder
installiere dir die kostenlose
PONS Wörterbuch-Toolbar,
um unbekannte Wörter direkt im Explorer nachzuschlagen.
Übersetzungsprogramme allerdings liefern meistens nicht den gewünschten
Erfolg.
Sehr gut ist auch die Benutzung eines einsprachigen Wörterbuchs.
Wer
unterwegs ist und dringend die Übersetzung eines Wortes sucht, kann das
SMS-Wörterbuch von Langenscheidt nutzen (eine SMS-Übersetzung entspricht
der Gebühr einer SMS-Mitteilung des jeweiligen Netzes). Auch
LEO's dictionary
bietet den (kostenpflichtigen) Service an. Daneben kann man mit dem Handy auch
Vokabeln trainieren.
Achtung: Wie immer, wenn es um Sprache geht, muss man auf den Stil achten.
Nicht alle Wörter, die du in Texten oder Filmen lernst, sollten sich im
nächsten Aufsatz oder in einer Bewerbung wiederfinden! ;-)
Wenn du dich gerade mit einem mäßig spannenden Gesprächspartner begnügen musst
oder du eine längere Zug-, U-Bahn- oder Busfahrt vor dir hast, auf der du den
Gesprächen der Mitreisenden nicht entgehen kannst: versuche doch mal, die
gehörten Sätze wie ein Dolmetscher für dich zu übersetzen.
- Mündliche Kommunikation
Nutze jede Möglichkeit zur spontanen mündlichen Kommunikation in
Alltagssituationen, z. B. wenn du Ausländern am Fahrkartenschalter hilfst
oder den Weg erklärst.
- Chatten
Diese Form der Kommunikation ist sicher nicht so gewinnbringend wie ein reales
face-to-face, bei dem du deinem Gesprächspartner gegenüber sitzt.
Dennoch stellt Chatten eine sehr praktische Möglichkeit dar, schnell und
einfach in Kontakt mit Muttersprachlern der zu erlernenden Sprache zu kommen.
Gängige Anbieter sind zum Beispiel MSN,
ICQ oder AIM.
- Sprachtandem
Aus erster Hand lernt man, wenn zwei Muttersprachler sich gegenseitig
weiterhelfen: In einem Sprachtandem bringt etwa ein Deutschsprachiger dem
Amerikaner Deutsch bei und umgekehrt. Ein kostenloses Vergnügen, aus dem nicht
selten eine wahre Freundschaft entsteht.
Hier kann man zum Beispiel einen
Sprachpartner im Raum München finden.
- Brief- oder E-Mail-Freundschaft
Eine Brief- oder E-Mail-Freundschaft hilft, die Schreibfertigkeit zu
trainieren. Adressen kann man zum Beispiel an der Schule erfragen;
think.com ist eine kostenlose
internationale Kommunikationsplattform für Schulen;
Penpal Network oder
EPals Page sind weitere
Angebote. Oft führt die Korrespondenz zu den ersten Telefonaten in der Fremdsprache
und schon bald lädt man sich vielleicht gegenseitig in die fremdsprachige
Heimat ein.
- (Sprach-)Reise
Die beste und einfachste Form ist das Erlernen der Fremdsprache im
Land, in dem sie gesprochen wird. Am besten sucht man sich ein schönes
Urlaubsziel in dem Land aus, dessen Sprache man erlernen möchte. Wer Lust hat,
kann auch eine professionelle Sprachreise buchen. Beim Besuch eines
Sprachkurses und/oder dem Aufenthalt bei einer Gastfamilie
gestaltet sich das Sprachenlernen besonders effektiv. (Hier in Deutschland
kannst du im Übrigen auch deine eigene zur Gastfamilie machen und eine/n
fremdsprachige/n Schüler/in oder Student/in aufnehmen - daraus entwickelt sich
oft eine Freundschaft für's Leben!)
- Längerer Auslandsaufenthalt
Wer Abenteuerlust verspürt und sich reif genug fühlt, seine gewohnte Umgebung
(wenn auch nur für begrenzte Zeit) zu verlassen - und darüber hinaus einen
unschlagbaren Trumpf in seinen Lebenslauf einbringen möchte -, der sollte sich
an die Königsdisziplin heranwagen: mindestens ein halbes Jahr im Ausland ist
nicht nur eine unglaubliche persönliche Bereicherung, sondern auch eine
einmalige Chance, sein Sprachniveau dem des Muttersprachlers immer mehr
anzunähern.
Es gibt viele Arten des Auslandsaufenthalts - abgesehen von der erwähnten
Sprachreise z. B.
- Schüleraustausch
- Partnerschaften / Jumelage-Besuche (Musik, Sport etc.)
- Studienfahrten
- Studienjahr
- au pair
- Firmenpraktika
- Ferienjobs
nach oben
Lernprogramme und -systeme
- Vokabelheft
Die gute (?) alte Methode des Aufschreibens von Vokabeln in zwei Spalten (links
Fremdsprache, rechts deutsche Übersetzung) ermöglicht das selbstständige Sich-Abfragen.
Zudem kann das Vokabelheft überall mit hin genommen werden.
Beim Aufschreiben der Vokabeln muss unbedingt vermieden werden, erst die ganze
linke Spalte und dann die rechte zu schreiben! Problematisch an einem Vokabelhaft ist unter anderem auch, dass der Eindruck entstehen kann, zwischen
einzelnen Sprachen würde es immer Eins-zu-Eins-Entsprechungen für die
einzelnen Wörter geben. Außerdem besteht die Gefahr, dass phonetische
Unterschiede zwischen den beiden Sprachen abgeschliffen werden.
Wer mit dieser Art des Lernens zurechtkommt, muss davon nicht abkommen. Es
gibt aber durchaus effektivere Methoden.
Mit dem
PONS LexiTrainer lässt sich auch ein
Online-Vokabelheft anlegen. Es können sogar Karteikarten - siehe weiter unten
- bedruckt werden.
- Abfragen
Man kann sich auch gegenseitig abfragen, wenn man sich zum Beispiel mit
Freunden oder in einer Lerngruppe trifft. Hier ist eine gute Gelegenheit, sich
über das Lernen auszutauschen und vielleicht neue Lerntipps zu bekommen.
Wer Lust hat, kann neue Vokabeln auch spielerisch einüben: Man kann dem
Lernpartner / der Lernpartnerin zum Beispiel
das neue Wort auf den Rücken buchstabieren und er / sie muss
es erraten oder zur „Kontrolle” das Antonym (Gegenteil) sagen.
- Karteikartensystem
Hier und
hier gibt es sehr gute Anleitungen zum Arbeiten mit der Lernkartei.
Mit Karteikarten fällt das "Überlernen" weg: Nur die Wörter, die du nicht
kannst, musst du noch mal lernen. Auch praktisch zum Lernen unterwegs: du
kannst die Wartezeit in der U-Bahn, im Bus, im Wartezimmer oder einfach ein
paar Minuten zwischendrin sinnvoll nutzen.
Hier können die Lernboxen bestellt werden. Viele Lehrwerke bieten bereits
parallel zum jeweiligen Buch eine Vokabelkartei an, z. B. für
Englisch,
Französisch oder
Latein.
Wie beim Vokabelheft müssen Fehler beim Abschreiben vermieden werden. Dieses
Problem lässt sich zum Beispiel mit einer elektronischen Version umgehen, bei der
ein nachgeschlagenes Wort direkt in das elektronische Karteikartensystem
wandert (siehe unter "Lernsoftware"). Ohne Software sollten die
Karteikarten von einem Lehrer oder einem in der Fremdsprache überprüft werden.
Zum Erlernen des Grund- oder Aufbauwortschatzes einer Sprache bieten viele
Verlage vorgefertigte Karteikarten an.
- Kassettenrekoder, MP3-Player etc.
Nicht nur Vokabelgleichungen (z. B. englisches Wort und nach einer Pause die
deutsche Entsprechung), sondern auch Beispielsätze oder Definitionen, die
aufgenommen werden, sind für auditive Lerntypen sehr hilfreich. Dort, wo das
Wort eingefügt werden muss, kannst du eine Pause lassen oder beep
sagen. Danach folgt eine Pause zur Wiederholung des vollständigen Satzes. Du
kannst die Aufnahmen auch mit Mitschülern oder Lernpartnern tauschen.
- Thematischer Lernwortschatz
Sehr zu empfehlen sind
Words in context (Englisch)
und
Mots et contexte
(Französisch), bei denen jedes Wort in einem sinnvollen Kontext eingebettet
ist, was einerseits das Lernen und Behalten erleichtert, andererseits den
richtigen Gebrauch im Zusammenhang mit einem gegebenen Thema aufzeigt. Die
Auswahl der Themen orientiert sich an den Oberstufen-Lehrplänen der einzelnen
Länder.
Auch der Thematische Grund- und Aufbauwortschatz
Englisch
/
Französisch
/ Spanisch /
Italienisch
oder der Große Lernwortschatz
Englisch
/
Französisch
/
Spanisch
/
Italienisch sind zu empfehlen.
- Lernsoftware
Mit dem (kostenlosen)
PONS LexiTrainer kann man ein
Online-Vokabelheft anlegen; jedes nachgeschlagene Wort wandert automatisch in
den Vokabelspeicher, mit dem man später üben kann. Möchte man ein
Karteikartensystem anlegen, kann man die gespeicherten Vokabeln einfach
ausdrucken.
Professionelle
Vokabeltrainer gibt es viele. Wer gerne mit dem PC arbeitet, empfindet diese
Lernmethode meist als sehr praktisch und wenig mühsam.
Den "Teachmaster" gibt es kostenlos.
Auch Quizlet ist frei verfügbar.
Viele Produkte stehen sogar auf dem Handy, für PDAs oder den MP3-Player
zur
Verfügung. Schon mal beim Joggen Vokabeln gelernt?
Lernsoftware ist nicht nur für Vokabelarbeit zu empfehlen. Sie hat viele
Vorteile.
Der multimedialen Vielfalt ist kaum einen Grenze gesetzt. Nutze das Angebot!
Viele moderne Lehrwerke bieten parallel zum Buch intelligente
Übungsmöglichkeiten auf CD-ROM an, z. B. für
Englisch oder
Französisch.
nach oben
Lernstrategien
-
Wiederholung
Durch Wiederholen, das wird dir nicht neu sein,
gelangt der Lernstoff vom Arbeitsgedächtnis (deinem "Arbeitsspeicher") ins
Langzeitgedächtnis, in dem das Wissen permanent gespeichert wird. Wiederholen
beinhaltet
o
mehrmaliges Lesen
o
mehrmaliges
lautes Aufsagen
o
Wiederholen vor
dem Schlafengehen:
ist besonders effektiv, da dein Gehirn die Informationen im
Schlaf weiterverarbeitet
(Fernsehen vor dem Schlafengehen
oder direkt nach dem Lernen wirkt dagegen eher kontraproduktiv)
o
Sprechen auf
Tonband (oder MP3 etc.) und
Abhören
o
regelmäßiges
Wiederholen durch Anwenden
o
Einsatz
verschiedener Lernwege:
akustisch, visuell, handelnd: laut
lesen, singen, schreiben, Wörter / Ausdrücke schauspielerisch darstellen, Lernplakat erstellen und aufhängen,
„merkwürdig“ machen:
bunt, groß oder klein schreiben,
umrahmen, verzieren, markieren, verschiedene Schriften, Bilder
o
Lern- bzw.
Vokabelkartei mit Wiederholungsplan
-
Elaboration
– Verknüpfung von
Lerninhalten
für einfache Lerngegenstände (Mnemotechniken):
-
Loci-Methode:
Man stellt sich einen vertrauten Ort (z. B. das eigene
Haus) vor und findet darin für jeden Lerninhalt ein möglichst eindringliches
Bild mit konkretem Inhalt. Bei der Wiedergabe kann man dann den Ort in
Gedanken abschreiten und die gebildeten mentalen Bilder dekodieren.
-
Assoziative bildhafte Verbindungen:
Lerninhalte
werden mit möglichst intensiven und lebendigen Bildern assoziiert und
miteinander – z. B. durch Handlungszusammenhang – verbunden.
-
Schlüsselwortmethode:
Ein zu lernender Begriff wird mit einem ähnlich
klingenden Wort der eigenen Sprache assoziativ zu einem Bild verknüpft. (Z.
B. lat.
cubare klingt wie Kuh auf Bahre
→ Assoziation: "Kuh liegt auf der Bahre"
→ Abrufen: liegen
→
"Kuh liegt auf der Bahre" → cubare)
-
Rhythmus und Reim:
Eselsbrücken
(He, she, it, s muss mit)
-
Akronym und Akrostichon:
Akronym: LASRAG für Loci, assoziative
Bilder, Schlüsselwort, Rhythmus und Reim, Akronyme,
Geschichten.
Akrostichon: Merksatz, bei dem die Anfangsbuchstaben jedes Wortes den
eigentlichen Lerninhalt bilden,
z. B. Geh du alter Esel für die Geigenseiten
(g, d, a, e)
- Mit
Geschichten verbinden:
selbst erfundene
Geschichten werden anhand von Geschichten und Dialogen gelernt.
für komplexe Lerngegenstände
(Tiefenverarbeitung):
→
Konstruktion = in Lernstoff Sinnstrukturen erarbeiten
→
Integration = Lernstoff mit bekanntem Wissen vernetzen
→ Transfer
= Lernstoff auf andere Kontexte übertragen / auf
neue Probleme anwenden
o Vorwissen aktivieren
o nach Ähnlichem suchen
o Subjektive Bedeutsamkeit finden (Kann
ich das später brauchen? Hobby?)'
o Beispiel und Anwendungen suchen
o Analogien finden (in anderen
Wissensgebieten)
o Fragen stellen (sich selbst, auch vor
dem Lesen eines Textes)
o mit eigenen Worten zusammenfassen
o Zusammenhänge mit anderen
Stoffgebieten/Fächern herstellen
o schwierige Wörter und neue
Fachbegriffe nachschlagen, notieren, anwenden
o
Strukturieren:
- assoziative,
hierarchische oder kausale Begriffsstrukturen
- Zusammenfassung in Tabellen
- Erstellen von Diagrammen
- Gliedern von Texten in Unterabschnitte, Zusammenfassen, Überschriften
- Mind-Maps:
Gedächtnis-Landkarten, die sowohl assoziative wie hierarchische Strukturen
wiedergeben
o
Reduzieren:
- Markieren
- Exzerpieren: Der zu lernende Text wird zusammengefasst und
niedergeschrieben.
- „Spickzettel“: Den darfst du natürlich bei einer Prüfung nicht
verwenden. Aber durch das Anlegen einer kleinen Übersicht, die die wichtigsten
Lerninhalte enthält, hast du meistens schon so viel gelernt, dass sich der
Spickzettel ohnehin erübrigt.
- Lernplakate
-
Sprachverarbeitungsstrategien
o strukturieren (siehe oben)
o
analysieren und Regeln anwenden (Wörter und Ausdrücke
analysieren, Sprachen miteinander vergleichen,
Kenntnisse der Muttersprache nutzen, Regelmäßigkeiten entdecken, Analogien
anwenden)
o
üben (formelhafte Wendungen erkennen und verwenden, Satzmuster erkennen
und verwenden,
kommunikative Situationen wie Briefwechsel etc. einüben)
o Hilfsmittel anwenden
(Wörterbuch gebrauchen, in einer Grammatik nachschlagen)
-
Sprachgebrauchsstrategien
o
Vorwissen nutzen:
- Hypothesen
bilden und überprüfen
- Bedeutungen
aufgrund sprachlicher Hinweise erschließen
- Bedeutungen
aus dem Kontext erschließen
o
Kommunikation mit allen Mitteln aufrecht erhalten
- Mimik und Gestik einsetzen
- Umschreibungen und Synonyme gebrauchen
- "Allerweltswörter" wie something / quelque chose, a thing / un truc/machin
benutzen
- um Hilfe bitten
SQR3-Methode / 5-Schritt-Lesetechnik:
1.
survey
(Überblick verschaffen: auf Überschriften, Abbildungen,
Anfänge einzelner Abschnitte achten)
2.
questions
(selbst vorbereitende
Fragen an Text stellen)
3.
read
(gründlich / aktiv
lesen, Text markieren)
4.
recite
(wiedergeben, abschnittsweise zusammenfassen)
5.
review
(Rückschau
halten, die wichtigsten Aussagen des Gesamttextes rekapitulieren,
anfangs formulierte Fragen und Unterstreichungen einbeziehen)
-
Indirekte Lernstrategien
-
metakognitive Strategien zur Regulierung des eigenen
Lernens
-
sich auf das eigenen
Lernen konzentrieren und dieses planen (Ziele festlegen, Absichten planen,
Störfaktoren ausschalten, Organisation der Rahmenbedingungen
-
das eigene Lernen
überwachen und auswerten (Lernzielbestimmungen überprüfen, Schlüsse für
zukünftiges Lernen ziehen)
o
affektive
Lernstrategien
-
Gefühle registrieren und
äußern (körperliche Signale registrieren, ein Lerntagebuch führen etc.)
-
Stress reduzieren (sich
entspannen, Musik hören)
-
sich Mut machen
(vertretbare Risiken eingehen, sich belohnen)
o
soziale
Lernstrategien
-
Fragen stellen (um
Erklärungen oder Korrekturen bitten)
-
zusammenarbeiten (mit
Mitschülern, Lehrkräften etc.)
-
sich in andere
hineinversetzen (Verständnis für die fremde Kultur entwickeln)
nach oben
Lehrbücher, Übungen und Nachschlagewerke
- Wer sich ernsthaft mit einer Sprache
beschäftigen will, muss genau hinsehen. Die Verwendung eines guten Lehrwerks
stellt das Erlernen der unabdingbaren Grundlagen einer Sprache sicher.
Wer die Fremdsprache für sich selbst lernt, kann aus dem riesigen Angebot an
Lehr-, Grammatik- und Übungsbüchern jene wählen, die ihm - je nach
Lerntyp -
am meisten zusagen. Es gibt auch zahlreiche interaktive Übungen auf CD-ROM
oder im Internet.
Die Liste wäre noch lange fortzuführen. Ziel
sollte sein, sich möglichst oft der zu erlernenden Sprache auszusetzen, wobei
jeder seinen eigenen Lern-Weg finden muss.
Konsequenz und Disziplin führen zum Erfolg. Das
Wichtigste dabei ist aber, nie die Lust auf Sprache zu verlieren. Wer motiviert
ist, lernt fast nebenbei.
► Sprache mit
dem Gedächtnis lernen
nach oben
Allgemeine Lerntipps
nach oben
Lernratgeber für Schüler
Kroll, S. (1998):
Richtig lernen - Tipps und Lernstrategien für die Unterstufe, Freising:
Stark.
Kroll, S. (1999):
Richtig lernen - Tipps und Lernstrategien für die Oberstufe, Freising:
Stark.
Kroll, S. (2001):
Richtig lernen - Tipps und Lernstrategien für die Mittelstufe, Freising:
Stark.
Endres, W. (2005):
So macht Lernen Spaß. Praktische Lerntipps für Schülerinnen und Schüler Sek. 1,
Weinheim: Beltz.
Sparkassen, Schulservice (2000): Gewusst wie.
Bewährte Lerntipps für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5.
Literatur zu Lernpsychologie und Lernstrategien
Bednorz, P. / Schuster, M. (2002):
Einführung
in die Lernpsychologie, München: Reinhardt.
Bimmel, P. / Rampillon, U. (2000):
Lernerautonomie und Lernstrategien, München: Goethe-Institut.
Edelmann, W. (2000):
Lernpsychologie,
Weinheim: Beltz PVU.
Lukesch, H. (2001):
Psychologie des Lernens
und Lehrens, Regensburg: Roderer.
Mandl, H. /
Friedrich, H. F. (Hrsg.) (2005):
Handbuch Lernstrategien. Analyse und Intervention, Göttingen: Hogrefe.
Mielke, R. (2001):
Psychologie des Lernens.
Eine Einführung, Suttgart: Kohlhammer.
Mietzel, G. (2003):
Pädagogische Psychologie
des Lehrens und Lernens, Göttingen: Hogrefe.
Rampillon, U. (1996): Lerntechniken und
Fremdsprachenunterricht, Ismaning: Hueber.
Rampillon, U. / Zimmermann, G. (Hrsg.) (1997):
Strategien und Techniken beim Erwerb fremder Sprachen, Ismaning: Hueber.
Seel, N. M. (2003):
Psychologie des Lernens,
München: Reinhardt.
nach oben
Die Bewegung des Lebens ist Lernen.
(Buddha)
Wer nicht lernt, wird nie leben.
*Die Tipps richten sich vor allem an Schüler;
daher wurde die Anredeform du und ein manchmal eher umgangssprachlicher
Stil gewählt.