► Erfolgreiches Sprachenlernen - mit Spaß!

Fremdsprachen - insbesondere Englisch, aber auch zum Beispiel Französisch - sind eine wichtige Kulturtechnik, deren Beherrschung nicht nur viele Türen öffnet, sondern auch eine unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben darstellt. Interkulturelle Kommunikations- und Handlungsfähigkeit ist eine entscheidende Schlüsselqualifikation in unserer zunehmend mehrsprachigen und multikulturellen Lebenswirklichkeit. Wer würde da die Chance ausschlagen, eine Fremdsprache zu lernen?

Im Folgenden einige Tipps, um effektiv und mit Spaß selbstständig Sprachen zu lernen:

 Produktiv

 Rezeptiv

Lernprogramme und -systeme

Lernstrategien

Lehrbücher, Übungen und Nachschlagewerke

Allgemeine Lerntipps

Literatur

 

 

 

                           

 




R e z e p t i v

P r o d u k t i v

Lernprogramme und -systeme

Lernstrategien

o        mehrmaliges Lesen

o
        mehrmaliges lautes Aufsagen

o
        Wiederholen vor dem Schlafengehen:
        ist besonders effektiv, da dein Gehirn die Informationen im Schlaf weiterverarbeitet
       
(Fernsehen vor dem Schlafengehen oder direkt nach dem Lernen wirkt dagegen eher kontraproduktiv)

o
        Sprechen auf Tonband (oder MP3 etc.) und Abhören

o
        regelmäßiges Wiederholen durch Anwenden

o
        Einsatz verschiedener Lernwege:
        akustisch, visuell, handelnd: laut lesen, singen, schreiben, Wörter / Ausdrücke schauspielerisch darstellen, Lernplakat erstellen und aufhängen,
        „merkwürdig“ machen:
bunt, groß oder klein schreiben, umrahmen, verzieren, markieren, verschiedene Schriften, Bilder

o
        Lern- bzw. Vokabelkartei mit Wiederholungsplan 

für einfache Lerngegenstände (Mnemotechniken): 

für komplexe Lerngegenstände (Tiefenverarbeitung):

Konstruktion = in Lernstoff Sinnstrukturen erarbeiten

Integration = Lernstoff mit bekanntem Wissen vernetzen

Transfer = Lernstoff auf andere Kontexte übertragen / auf neue Probleme anwenden

o       Vorwissen aktivieren

o       nach Ähnlichem suchen

o       Subjektive Bedeutsamkeit finden (Kann ich das später brauchen? Hobby?)'

o       Beispiel und Anwendungen suchen

o       Analogien finden (in anderen Wissensgebieten)

o       Fragen stellen (sich selbst, auch vor dem Lesen eines Textes)

o       mit eigenen Worten zusammenfassen

o       Zusammenhänge mit anderen Stoffgebieten/Fächern herstellen

o       schwierige Wörter und neue Fachbegriffe nachschlagen, notieren, anwenden

o       Strukturieren:
            - assoziative, hierarchische oder kausale Begriffsstrukturen
            - Zusammenfassung in Tabellen
            - Erstellen von Diagrammen
            - Gliedern von Texten in Unterabschnitte, Zusammenfassen, Überschriften
            - Mind-Maps:
Gedächtnis-Landkarten, die sowohl assoziative wie hierarchische Strukturen wiedergeben

o       Reduzieren:
- Markieren
- Exzerpieren: Der zu lernende Text wird zusammengefasst und niedergeschrieben.
- „Spickzettel“: Den darfst du natürlich bei einer Prüfung nicht verwenden. Aber durch das Anlegen einer kleinen Übersicht, die die wichtigsten Lerninhalte enthält, hast du meistens schon so viel gelernt, dass sich der Spickzettel ohnehin erübrigt.
- Lernplakate
 

o       Vorwissen nutzen:
            - Hypothesen bilden und überprüfen
            - Bedeutungen aufgrund sprachlicher Hinweise erschließen
            - Bedeutungen aus dem Kontext erschließen

o       Kommunikation mit allen Mitteln aufrecht erhalten
- Mimik und Gestik einsetzen
- Umschreibungen und Synonyme gebrauchen
- "Allerweltswörter" wie something / quelque chose, a thing / un truc/machin benutzen
- um Hilfe bitten


         
SQR3-Methode
/ 5-Schritt-Lesetechnik:

                     1.             survey   (Überblick verschaffen: auf Überschriften, Abbildungen, Anfänge einzelner Abschnitte achten)

                     2.             questions   (selbst vorbereitende Fragen an Text stellen)

                     3.             read   (gründlich / aktiv lesen, Text markieren)

                     4.             recite   (wiedergeben, abschnittsweise zusammenfassen)

                     5.             review   (Rückschau halten, die wichtigsten Aussagen des Gesamttextes rekapitulieren,
                                                    anfangs formulierte Fragen und Unterstreichungen einbeziehen)
 

-         sich auf das eigenen Lernen konzentrieren und dieses planen (Ziele festlegen, Absichten planen, Störfaktoren ausschalten, Organisation der Rahmenbedingungen

-         das eigene Lernen überwachen und auswerten (Lernzielbestimmungen überprüfen, Schlüsse für zukünftiges Lernen ziehen)

o        affektive Lernstrategien

-         Gefühle registrieren und äußern (körperliche Signale registrieren, ein Lerntagebuch führen etc.)

-         Stress reduzieren (sich entspannen, Musik hören)

-         sich Mut machen (vertretbare Risiken eingehen, sich belohnen)

o       soziale Lernstrategien

-         Fragen stellen (um Erklärungen oder Korrekturen bitten)

-         zusammenarbeiten (mit Mitschülern, Lehrkräften etc.)

-         sich in andere hineinversetzen (Verständnis für die fremde Kultur entwickeln)

nach oben

Lehrbücher, Übungen und Nachschlagewerke

Die Liste wäre noch lange fortzuführen. Ziel sollte sein, sich möglichst oft der zu erlernenden Sprache auszusetzen, wobei jeder seinen eigenen Lern-Weg finden muss.

Konsequenz und Disziplin führen zum Erfolg. Das Wichtigste dabei ist aber, nie die Lust auf Sprache zu verlieren. Wer motiviert ist, lernt fast nebenbei.

Sprache mit dem Gedächtnis lernen

nach oben


Allgemeine Lerntipps

nach oben


Lernratgeber für Schüler

Kroll, S. (1998): Richtig lernen - Tipps und Lernstrategien für die Unterstufe, Freising: Stark.

Kroll, S. (1999): Richtig lernen - Tipps und Lernstrategien für die Oberstufe, Freising: Stark.

Kroll, S. (2001): Richtig lernen - Tipps und Lernstrategien für die Mittelstufe, Freising: Stark.

Endres, W. (2005): So macht Lernen Spaß. Praktische Lerntipps für Schülerinnen und Schüler Sek. 1, Weinheim: Beltz.

Sparkassen, Schulservice (2000): Gewusst wie. Bewährte Lerntipps für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5.


Literatur zu Lernpsychologie und Lernstrategien

Bednorz, P. / Schuster, M. (2002): Einführung in die Lernpsychologie, München: Reinhardt.

Bimmel, P. / Rampillon, U. (2000): Lernerautonomie und Lernstrategien, München: Goethe-Institut.

Edelmann, W. (2000): Lernpsychologie, Weinheim: Beltz PVU.

Lukesch, H. (2001): Psychologie des Lernens und Lehrens, Regensburg: Roderer.

Mandl, H. / Friedrich, H. F. (Hrsg.) (2005): Handbuch Lernstrategien. Analyse und Intervention, Göttingen: Hogrefe.

Mielke, R. (2001): Psychologie des Lernens. Eine Einführung, Suttgart: Kohlhammer.

Mietzel, G. (2003): Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens, Göttingen: Hogrefe.

Rampillon, U. (1996): Lerntechniken und Fremdsprachenunterricht, Ismaning: Hueber.

Rampillon, U. / Zimmermann, G. (Hrsg.) (1997): Strategien und Techniken beim Erwerb fremder Sprachen, Ismaning: Hueber.

Seel, N. M. (2003): Psychologie des Lernens, München: Reinhardt.

nach oben



Die Bewegung des Lebens ist Lernen.

(Buddha)

Wer nicht lernt, wird nie leben.

 



*Die Tipps richten sich vor allem an Schüler; daher wurde die Anredeform du und ein manchmal eher umgangssprachlicher Stil gewählt.